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Deine Stadt, dein Subwoofer

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Es sind nicht nur unsere Gedanken, die uns nachts nicht schlafen lassen. Infraschall, wenn auch in einem Spektrum jenseits des Hörbaren, kann uns ganz schön wachhalten.

Wir alle brauchen einen gesunden Schlaf. Das spüren wir zu unterschiedlichen Zeiten unseres Lebens. Wenn wir jung sind, genießen wir vielleicht das Nachtleben und die Musik. Wenn wir im Berufsleben stehen, beginnen wir, die einkehrende Stille am Abend zu schätzen. Je anstrengender unser Alltag wird, desto mehr sehnen wir uns nachts nach Ruhe und: Stille. Und genau dann stellen wir fest, ob wir diese auch bekommen – oder wir müssen einsehen, dass der Ort, an dem wir leben, dies nicht leisten kann.

 

Das tiefe Brummen der Metropolen

Sandra Lin und Pedro Fernandez eint eine Erfahrung, die sie mit Millionen von Menschen teilen. Beide haben sich in ihren Zwanzigern für ein Leben in der Großstadt entschieden. Beide haben sie ihre Entscheidung von dem Ort, an dem sie arbeiten, abhängig gemacht. Sandra kam nach ihrem Abschluss an der High School in State College, Pennsylvania, als Unternehmensberaterin nach New York, und Pedro sehnte sich zur selben Zeit Anfang Zwanzig nach einem Job in Mexico City, wo er seitdem als Webdesigner arbeitet. Für sie beide begann in ihren pulsierenden Metropolen ein Leben, das immer schneller und erfolgreicher wurde. Für beide hat es nicht besser laufen können. Bis sie schließlich nicht mehr schlafen konnten.

Pedro machte zunächst den Druck und all die Deadlines seines Jobs dafür verantwortlich, dass ihm die Ruhe und das „Runterkommen“ fehlte. Er begann, sich zu distanzieren, fühlte sich zu müde, abends mit seinen Freunden aus der Agentur noch „auf ein Bier“ in die Bar zu gehen.

Auch Sandra war zunehmend erschöpft. Sie war unausgeglichen. Sie begann, zu denken, dass sie in ihrem Job nicht richtig war. Irgendwann fing das mit den Konzentrationsschwierigkeiten in langen Meetings an. „Ich dachte“, sagt sie, „dass ich den Kontakt zu meinen Kunden verliere. Ein Kollege sprach mich an: Sandra, du wirkst so… Hast du ein Burn-Out?“

 

Infraschall: Der unhörbare Subwoofer von Nebenan

Es war ein Kunde von Sandra, mit dem sie eines Abends bei der Feier eines gemeinsamen Projektes zusammensaß. „Ich erzählte ihm, dass ich das Gefühl hatte, in meinem neuen Apartment nicht ganz angekommen zu sein, weil ich nachts noch so lange wach lag und nicht zur Ruhe kam. Er erinnerte sich an einen Bericht im Fernsehen. Da ging es um Geräusche, die einen nachts wachhielten. Da begann ich, mir meinen Innenhof etwas genauer anzusehen. Ich hatte die Klimaanlagen in Verdacht.“ Es waren, so stellte sich bald raus, tatsächlich nicht die zahlreichen Klimaanlagen, sondern vielmehr eine recht neue Luft-Wärme-Pumpe im Nachbarhaus. Da diese pausenlos lief, gab es für Sandra keinen Zeitpunkt in der Nacht, an dem sie hätte endlich tief einschlafen können. Als sie dies feststellte, hatte sie bereits zwei Jahre schlecht geschlafen.

Auch bei Pedro hat es mehr als drei Jahre gedauert, bis er der Ursache seines Unwohlseins endlich dank eines Freundes auf die Schliche kam: „Es war der Transformator, der diese tief-frequenten Geräusche von sich gab. Mir blieb nichts anderes übrig, als umzuziehen. Seitdem fühle ich mich besser.“

Des Rätsels Lösung: Infraschall. Schallwellen unter 100 Hz sind tief-frequent, Schallwellen unter 20 Hz bezeichnen wir als Infraschall. In der Regel sind diese vom menschlichen Gehör gar nicht wahrnehmbar, da sie aber pulsieren und vibrieren, erhöhen sie den Druck auf unserem Ohr – und das können wir im Zweifel auch spüren. Viele Menschen haben eine Antenne dafür, ohne dies zu wissen. So wie Sandra und Pedro: Beide brauchten Jahre, um festzustellen, dass sie, wie Pedro sagt, „offensichtlich empfindlich sind.“

Dass es Millionen Menschen auf dieser Erde, besonders in Großstädten, gibt, die fühlen wie sie, fanden sie erst heraus, als sie sich näher mit dem Phänomen beschäftigten. Auch für Sandra war klar: „Ich musste umziehen. Aber ich schaute mir die Nachbarschaft diesmal genau an.“

 

Es brummt nicht nur in der Großstadt

Infraschall ist zu einem ständigen Begleiter unseres Lebens geworden, und das gilt nicht nur für Metropolen. Infraschall versteckt sich überall: in Kühlschränken, Pumpen, Biogasanlagen, Transformatoren, Klimaanlagen – sogar in Windenergieanlagen, was beweist, dass uns Infraschall auch auf dem Land den Schlaf rauben kann. Bei Windrädern sind es die am äußeren Ende der Rotorblätter entstehenden Wirbelablösungen, die den Infraschall auch in das ländliche Schlafzimmer bringen.

Es ist nicht einfach, festzustellen, wer von uns mit Schlaflosigkeit auf den Schall reagiert. Viele von uns merken erst nach einiger Zeit, wie es um ihren Schlaf bestellt ist. Für viele ist die einzige Möglichkeit, dem zu entgehen – wie bei Sandra und Pedro – die Suche nach einem neuen Zuhause. Das Wissen jedoch, dass es nicht unsere eigene Resilienz oder unsere Unfähigkeit ist, mit Stress umzugehen, kann für viele ein Anfang sein, sich einmal anzuschauen, was genau da in der Nachbarschaft so vor sich hin brummt.

 

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