#WeMakeEvents: Den Event-Macher*innen eine Stimme geben
6. Dezember 2021
Seit fast zwei Jahren arbeitslos und kaum Aussicht auf Veränderung: #WeMakeEvents setzt sich für die Menschen in der Event-Industrie ein, ohne die unsere Welt ziemlich leise wäre.
Wir alle werden uns sehr farbenfroh daran erinnern, wenn wir innerhalb der letzten 2 Jahre ein Konzert besucht haben – denn es wird eine absolute Ausnahme gewesen sein. Wer eine Veranstaltung organisiert und durchgeführt hat, wird diese mit ganz viel Glück (wenn der Termin nicht gerade in ein Inzidenz-Hoch gefallen ist) und enormem Aufwand realisiert haben – meist zum Nulltarif, denn Sicherheitskonzepte und mobile Teststationen bedeuten nach wie vor hohe Kosten, die sich bei einer Höchstzahl von zugelassenen Besuchern nicht rechnen.
Erschreckende Zahlen.
Kaum eine Branche hat COVID-19 so hart getroffen, wie die Live-Industrie. Und die Zahlen sind angsteinflößend: In der gesamten (noch anhaltenden) Laufzeit von COVID-19 sind 95% aller Live-Events abgesagt worden, 96% aller Firmen und Organisationen innerhalb der Industrie haben mit deutlichen Mitarbeiterkürzungen zu kämpfen – und 77% aller Menschen in der Branche mussten auf 100% ihres Einkommens verzichten, in anderen Worten: Sie haben in fast zwei Jahren nicht einen Cent verdient. Wer hilft diesen Menschen?
Den Menschen in der Veranstaltungs-Branche eine Stimme geben.
Ebenso schlimm wie keinen Job zu haben, ist es, wenn man feststellt, dass einem die Lobby fehlt. Wer hilft den Betroffenen, darauf aufmerksam zu machen, dass sich etwas ändern muss? Nicht jedes Gewerk eines Events hat eine Gewerkschaft, die sich für einen einsetzt, nicht jeder hat ein so breites Netzwerk, dass man sich organisieren könnte, um politisch und gesellschaftlich für sich und die Kolleg*innen Einfluss zu nehmen.
Einer der weltweit wohl bekanntesten Hashtags seit Beginn der Pandemie ist #WeMakeEvents. Ein signifikantes Rot und weltweit tausende in dieser Farbe beleuchtete Gebäude sind das Markenzeichen für eine Kampagne, die schnell klargemacht hat: Wir haben hier Alarmstufe Rot, wir müssen etwas unternehmen, Kongressabgeordneten von uns erzählen, sie in die Pflicht nehmen, sich für uns einzusetzen.
Was die Arbeit nicht leicht macht, wenn man weltweit Aufmerksamkeit schaffen möchte, ist die Tatsache, dass jedes Land anders mit der Pandemie umgegangen ist und es überall unterschiedliche Regelungen gibt. Da diese aber meist darin münden, dass die Menschen in der Industrie nicht arbeiten können und kaum Hilfe erhalten, ist schnell klar gewesen, dass es Partnerschaften braucht und sich die regionalen Aktionen und Kampagnen zusammenschließen müssen, um noch lauter zu werden. Und so sind Initiativen wie RedAlertRESTART längst zu einem internationalen Momentum geworden: Global mehr erreichen ist die Devise.
Langfristig Aufmerksamkeit schaffen.
Was als kurzzeitige Awareness-Kampagne begann, ist nun ein langfristiges und nachhaltiges Anliegen, zu dem sich täglich neue Organisationen zusammenfinden, denn: Der Kampf um mehr Aufmerksamkeit für die Situation der Betroffenen ist längst nicht vorbei. Selbst, wenn hoffentlich bald mehr Veranstaltungsverbote fallen und wieder Touren möglich werden, wird die Industrie noch Jahre brauchen, um sich zu erholen. Dass wir die Event-Macher*innen, diejenigen, ohne die es weder Licht noch Ton auf einem Event gibt, dabei nicht vergessen, dafür stehen die Helfer*innen und Organisator*innen von #WeMakeEvents weiterhin jeden Tag ein. Und je mehr sich ihnen anschließen, umso lauter werden sie sein.
Fotos: WeMakeEvents